Sind die Schmerzen trotz ausreichender Dosierung der Medikamente und Einsatz der begleitenden Therapiemaßnahmen nicht zu lindern, werden invasive Therapieverfahren wie etwa die Verabreichung von Schmerzmittel über das Nervenwasser in Form von einer kontinuierlichen Infusion über eine implantierte Medikamentenpumpe einbezogen. Implantierte Medikamentenpumpen bieten Ihnen wesentliche Vorteile: Sie erreichen eine deutlich höhere Wirksamkeit des Schmerzmittels im Vergleich zu Tabletten und Schmerzpflastern. Das wiederum führt dazu dass Ihre Schmerzen auf etwa die Hälfte gesenkt werden und die bisherige Schmerzmittelgabe stark reduziert werden kann (1,2). Dank der geringeren Schmerzmitteldosis werden die Nebenwirkungen drastisch reduziert. Vor der endgültigen Entscheidung für die Implantation werden Sie für drei bis fünf Tage stationär von uns aufgenommen. Es wird ein Katheter in den Spinalraum gelegt – allerdings zunächst angeschlossen an einen nicht implantierte, tragbare Pumpe. Wir verabreichen Ihnen nun Medikamente über die externe Pumpe und testen damit, inwiefern Ihre Schmerzen gelindert werden. Sprechen Sie auf die Therapie an kann die Entscheidung für eine Implantation gefällt werden. Die Implantation erfolgt unter Vollnarkose im Krankenhaus. Die Medikamentenpumpe ist unterhalb der Haut in das Fettgewebe im Bauchraum eingesetzt. Von hier aus wird ein Katheter in den mit Flüssigkeit gefüllten Raum um das Nervengewebe (epiduraler Spinalraum) gelegt. Die Pumpe ist voll implantiert. Nach der Operation sollten Sie sich wie nach jedem anderen Eingriff auch üblich zunächst schonen. Sie können sich anschließend so gut wie uneingeschränkt bewegen. Das Medikamtenreservoir Ihrer Pumpe wird in regelmäßigen Abständen von uns befüllt.
(1.)Thomas J Smith et al., Langzeitstudie mit 200 Krebspatienten: Journal of Clinical Oncology, Vol. 20, Nr. 19,1. Oktober 2002, Seiten 4040-4099
(2.)Thomas J Smith et al., Oktober 2002, Journal of Clinical Oncology